Steffeskirchle und Kreuzweg

Auf der Holztafel zu Beginn des Wegs sind wichtige Hinweise zu diesem idyllischen Spazierweg aufgelistet.Wenn man den Wännleinweg bis zum Wald hoch wandert, dann links abbiegt und den Fußweg bis zur Anhöhe weiter geht, gelangt man entlang eines wunderschönen Kreuzwegs zum Steffeskirchle, einer Kreuzigungsgruppe aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts.

Es wird erzählt, dass vor etwa 200 Jahren der alte Steffes im Haus die Viehseuche hatte und wegen der Ansteckungsgefahr auch am Sonntag nicht mit den anderen Leuten zum Gottesdienst kommen durfte. Deshalb ging er zu der alten Eiche und betete während der Gottesdienstzeit dort. Es wird vermutet, dass sich an dieser Stelle eine altgermanische Opferstätte befand. An der Eiche befestigte man Heiligenbilder, in die Höhlung des Baumes wurde ein gipsernes Madonnenbild gestellt.

So entstand ein gern besuchter kleiner Wallfahrtsort. Bald wurde ein Holzkreuz errichtet, und um 1880 kamen die aus Gips gefertigten Figuren von Maria und Johannes hinzu. Ende des 19. Jahrhunderts baute man eine offene Holzkappelle um die Kreuzigungsgruppe. Im Jahre 1901 wurde das Holzkreuz durch den jetzigen Kruzifixus ersetzt. Nach dem 2. Weltkrieg sollen die Assamstädter Jäger ihre Jagdwaffen im Dachaufbau versteckt haben, da damals jeglicher Waffenbesitz verboten war. Nach 1970 wurde die zwischenzeitlich herunter gekommene Holzkapelle durch eine offene Steinkapelle ersetzt.

Kreuzweg zum Steffeskirchle
Am Anfang des 2. Weltkrieges im Jahr 1940 versprach die Gemeinde Assamstadt unter Anleitung des damaligen Pfarrers Wilhelm Frank die Errichtung eines Kreuzwegs auf dem Weg zum Steffeskirchle für den Fall , dass die Gemeinde den Krieg einigermaßen gut überstehen würde.

Nach Kriegsende wurde dann der zwischenzeitlich verstorbene Bildhauermeister Anton Göbel aus Assamstadt beauftragt, den Kreuzweg anzufertigen. In wenigen Jahren von 1946 bis 1949 schuf der Künstler die beeindruckenden 14 Stationen. Der Kreuzweg ist geprägt von den Erlebnissen, Wirren, Sorgen und Nöten des damals eben erst überstandenen Krieges.